Ob Shampoo, Gesichtscreme oder Make-up – wir tragen täglich unzählige Inhaltsstoffe auf unsere Haut auf. Doch weißt du eigentlich, was wirklich in deinen Lieblingsprodukten steckt? Viele herkömmliche Kosmetika enthalten synthetische Chemikalien, die langfristig nicht nur der Haut, sondern auch der Umwelt schaden können. Genau hier kommt Clean Beauty ins Spiel.
Clean Beauty steht für transparente, hautfreundliche und nachhaltige Kosmetik, die auf bedenkliche Inhaltsstoffe verzichtet. Statt synthetischer Duftstoffe oder Mikroplastik setzen diese Produkte auf natürliche Inhaltsstoffe und umweltfreundliche Formulierungen. Kein Wunder also, dass immer mehr Verbraucher auf Clean Beauty umsteigen – laut Statista achten bereits 75 % der Naturkosmetik-Käufer bewusst auf Prüfsiegel und nachhaltige Verpackungen.
Doch was genau macht Clean Beauty aus, woran erkennst du wirklich saubere Produkte und welche Marken kannst du bedenkenlos nutzen? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst – von den wichtigsten Siegeln bis hin zu den häufigsten Missverständnissen rund um nachhaltige Kosmetik.
Das Wichtigste in Kürze
- Clean Beauty ≠ Naturkosmetik: Clean Beauty steht für transparente Produkte ohne bedenkliche Inhaltsstoffe, muss aber nicht zwangsläufig Bio oder vegan sein.
- 75 % der Konsumenten achten beim Kauf von Naturkosmetik auf Siegel und nachhaltige Verpackung.
- Die Herausforderung? Viele Marken werben mit „natürlich“ oder „grün“, ohne es wirklich zu sein. Siegel wie NATRUE und COSMOS helfen, echte Clean Beauty zu erkennen.
Was ist Clean Beauty?
Der Begriff „Clean Beauty“ ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Clean Beauty steht für Transparenz und Hautfreundlichkeit. Es geht nicht nur darum, dass ein Produkt natürliche Inhaltsstoffe enthält, sondern auch darum, was alles nicht enthalten ist. Dabei gibt es keine feste gesetzliche Definition für den Begriff, was es für Konsumenten mitunter schwer macht, wirklich saubere Produkte zu identifizieren.
Typischerweise verzichtet Clean Beauty auf:
- Synthetische Duftstoffe: Diese können Allergien und Hautreizungen auslösen und stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein.
- Parabene und Silikone: Parabene werden häufig als Konservierungsmittel eingesetzt, sind aber umstritten, da sie als endokrine Disruptoren wirken können. Silikone sorgen zwar für ein weiches Hautgefühl, sind jedoch nicht biologisch abbaubar.
- Mikroplastik: Gelangt über das Abwasser in die Umwelt und reichert sich in Meeren und Böden an, mit drastischen Folgen für die Tierwelt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von Clean Beauty ist die Transparenz. Viele Marken legen großen Wert darauf, ihre Inhaltsstoffe klar und verständlich zu deklarieren, damit Verbraucher informierte Kaufentscheidungen treffen können. Der Trend zur Transparenz hat dazu geführt, dass Apps wie CodeCheck oder INCI Beauty immer beliebter werden, da sie Verbrauchern helfen, bedenkliche Inhaltsstoffe schnell zu identifizieren.
Worin unterscheidet sich Clean Beauty von Naturkosmetik und Bio-Kosmetik?
Viele denken, dass Clean Beauty dasselbe wie Naturkosmetik oder Bio-Kosmetik ist – aber das stimmt nicht ganz.
- Naturkosmetik bedeutet, dass die Inhaltsstoffe aus der Natur stammen. Keine Silikone, Paraffine oder synthetische Farb- und Duftstoffe. Jedoch gibt es keine einheitliche Definition, und einige Naturkosmetik-Produkte können durchaus synthetische Konservierungsstoffe oder Emulgatoren enthalten.
- Bio-Kosmetik geht sogar noch einen Schritt weiter: Hier müssen die Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen. Das ist streng reguliert, und entsprechende Produkte tragen oft Siegel wie NATRUE oder COSMOS.
- Clean Beauty hingegen ist ein weiter gefasster Begriff. Es geht hier um Transparenz und Nachhaltigkeit, nicht zwingend um 100 % natürliche oder Bio-Inhaltsstoffe. Ein Clean-Beauty-Produkt kann also sowohl natürliche als auch synthetische, aber nachhaltige und unbedenkliche Inhaltsstoffe enthalten.
Warum sind natürliche Inhaltsstoffe besser für die Haut?
Unsere Haut ist unser größtes Organ – und was wir darauf auftragen, kann durch die Hautbarriere aufgenommen werden. Viele synthetische Inhaltsstoffe rufen Hautreizungen hervor oder stehen im Verdacht, langfristig Schaden anzurichten.
Weniger Hautreizungen und Allergien
Natürliche Inhaltsstoffe sind hautfreundlicher als synthetische Alternativen. Pflanzliche Öle wie Jojobaöl oder Mandelöl ähneln dem hauteigenen Sebum und sind besonders gut verträglich. Chemische Zusätze oder aggressive Konservierungsstoffe hingegen können Hautprobleme wie Rötungen und Irritationen verursachen. Studien zeigen, dass viele Menschen mit empfindlicher Haut besonders von Clean-Beauty-Produkten profitieren, da diese auf reizende Stoffe wie Alkohol oder künstliche Duftstoffe verzichten.
Wertvolle Nährstoffe für die Haut
Naturkosmetik enthält oft Pflanzenextrakte, die echte Power-Wirkstoffe sind: Aloe Vera spendet Feuchtigkeit, Kamille beruhigt entzündete Haut und Sheabutter nährt intensiv. Diese Zutaten enthalten von Natur aus Vitamine, Antioxidantien und Fettsäuren, die unsere Haut wirklich braucht. Und das Beste? Sie treten in ihrer natürlichen Form auf, ohne künstliche Zusätze oder unnötige chemische Verarbeitung.
Warum ist Clean Beauty besser für die Umwelt?
Nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Umwelt profitiert davon, wenn wir auf nachhaltige Kosmetik setzen.
Weniger Mikroplastik und synthetische Chemikalien
Viele konventionelle Schönheitsprodukte enthalten Mikroplastik, das sich in Gewässern und Böden anreichert. Die Europäische Union arbeitet inzwischen an strengeren Regulierungen, um die Verwendung dieser Partikel einzuschränken.
Nachhaltigere Produktion und Verpackung
Viele Clean-Beauty-Marken setzen auf Zero Waste, recycelbare Verpackungen oder Glasbehälter. Marken wie Love it Pure oder Eruí Bio Kosmetik legen großen Wert darauf, Verpackungsmaterial zu minimieren und biologisch abbaubare Stoffe zu verwenden.
Welche Siegel garantieren echte Clean Beauty?
Siegel sind der beste Indikator, um wirklich reine und nachhaltige Kosmetikprodukte zu erkennen.
Die wichtigsten Clean-Beauty-Zertifizierungen
✅ NATRUE: Strenge Richtlinien für Natur- und Bio-Kosmetik, keine synthetischen Duftstoffe oder Silikone.
✅ BDIH: Gilt als eines der ersten natürlichen Kosmetik-Siegel in Deutschland. Hohe Ansprüche an umweltfreundliche Produktion.
✅ COSMOS: International anerkanntes Zertifikat mit klaren Regeln für Natur- und Bio-Kosmetik.
✅ ISO 16128: Eine weniger bekannte Norm, die den natürlichen Herkunftsanteil in kosmetischen Produkten bewertet.
Welche Herausforderungen gibt es bei Clean Beauty?
Höherer Preis
Der höhere Preis von Clean-Beauty-Produkten ist hauptsächlich auf die hochwertigen, umweltfreundlichen Inhaltsstoffe zurückzuführen.
Greenwashing
Viele Hersteller springen auf den „grünen“ Trend auf und werben mit Begriffen wie natural, pure oder clean – obwohl nur wenige natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind. Ohne Siegel und echte Transparenz bleibt es oft nur Marketing.
Wie erkennst du echte Clean Beauty-Produkte?
- Prüfe die Inhaltsstoffe: Apps wie CodeCheck helfen, bedenkliche Stoffe schnell zu erkennen.
- Achte auf verlässliche Siegel: Produkte mit NATRUE, COSMOS oder BDIH stehen für geprüfte Qualität.
Fazit: Clean Beauty ist die Zukunft
Clean Beauty ist mehr als nur ein kurzfristiger Trend – es ist ein Bewusstseinswandel. Wer auf Clean-Beauty-Produkte setzt, schützt nicht nur seine Haut, sondern auch unseren Planeten.